AMAG – Autohändler rüstet Standorte mit Ladestationen und Solaranlagen aus

AMAG, der grösste Autohändler der Schweiz, will an seinen Standorten bis 2025 rund 2000 Ladestationen installieren. 400 davon werden allgemein zugänglich sein. Den nötigen Strom erzeugt die AMAG künftig verstärkt selbst durch Solarenergie. Dazu ist in den kommenden Jahren der Ausbau von Solaranlagen an den eigenen Standorten geplant. Bis 2025 wird eine Fläche von rund 75 000 m2 bestückt.

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Von den geplanten 75 000 m2 konnte die AMAG bis Ende 2022 bereits 6222 m2 Photovoltaikanlagen mit 1653 kWp Höchstleistung in Betrieb nehmen. Die Anlagen stehen unter anderem an den Standorten Baden, Buchrain, Chur, Etoy und Oftringen.

Bedarfsabschätzung mittels Ladeszenarien

«Zuerst haben wir die Projektidee grob skizziert. Dann sind wir weiter ins Detail, haben einen Business Case erstellt und die technische Machbarkeit geprüft», erläutert Dino Graf, Leiter Group Communication der AMAG.

Für die konkrete Umsetzung waren pro Standort individuelle Abklärungen nötig. «Wir schauten uns die jeweiligen Dachflächen der Standorte an, ob sie sich überhaupt für eine Photovoltaikanlage eignen: Wie ist die Dachsituation? Stimmt die Ausrichtung des Daches, um genug Sonne einzufangen und welche Dachkonstruktion liegt vor? Zudem klärten unsere Verantwortlichen den Netzanschluss mit den Elektrizitätswerken, berechneten den Stromverbrauch vor Ort und beurteilten die Parkplatzsituation allgemein», so der Kommunikationschef.

Die Verantwortlichen definierten drei Ladeszenarien für ihre Standorte, die ihnen halfen, den Bedarf genauer abzuschätzen:

  1. Internes Laden von Neu-, Demo- und Ersatzfahrzeugen

  2. Laden von Kundenfahrzeugen während des Werkstattaufenthaltes

  3. Öffentliches Laden

Für die Bedarfsabschätzung in den Fällen eins und zwei nutzen sie als Zahlengrundlage den Anteil an Neuzulassungen. Für den Fall drei flossen Zahlen zur schweizweiten Abdeckung an Ladestationen in Autobahn-Nähe ein.

«Als klar war, was wir wollen und brauchen, erstellten wir die Ausschreibungsunterlagen, um einen Partner für die Ladestationen und Photovoltaikanlagen zu finden», beschreibt Dino Graf.

Herausforderung: Innovative Ansätze benötigen viel Abklärung

Die AMAG hat sich bei ihren Ladelösungen für eine besondere Variante entschieden: «Wir kombinieren unsere allgemein zugänglichen Ladestationen (360 kW) mit einer Speicherlösung und einem Energiemanagementsystem. Hier gibt es noch wenig Informationen bezüglich Brandschutzauflagen, Fördermöglichkeiten und so weiter. Zudem regelt das jeder Kanton unterschiedlich. Hierzu hätten wir uns im Vorfeld gerne mehr Informationen gewünscht», so Dino Graf zu den Herausforderungen.

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Unsere eigenen Erfahrungen fliessen nun in die Beratung unserer Privat- und Firmenkunden ein.
Dino Graf, AMAG

Aber die Arbeit hat sich gelohnt: «Unsere eigenen Erfahrungen fliessen nun in die Beratung unserer Privat- und Firmenkunden ein. Dies umfasst Themen wie Lastmanagement und Abrechnungsmöglichkeiten. In Kombination mit Beratungen unseres Partners Helion – auch in Sachen Photovoltaik – bis hin zu unserer Ladekarte und der AMAG-App können wir unseren Kunden ein stimmiges Komplettpaket bieten.»

Neue Dienstleistung: Kombinierte Parkplatz- und Lademiete

Eine weitere neue Ladeinfrastruktur-Dienstleistung der AMAG: Aktuell baut sie ihre öffentlichen Parkhäuser zu Ladehäusern um. So kann sie E-Autobesitzerinnen und -besitzern, die keine Lademöglichkeit zuhause haben, eine kombinierte Parkplatz- und Lademiete anbieten. 2022 eröffneten die Ladehäuser Utoquai, Kongresshaus und Messe in Zürich. Hier kann man Ladestandorte im Monatsabo mieten. Das sind insgesamt rund 150 zusätzliche Ladestationen für die Stadt Zürich.

Des Weiteren sind an 13 zentralen AMAG-Standorten 52 Schnellladesäulen mit 360 kW Leistung im Bau oder bereits gebaut.

Fakten zum Projekt

Projektzeitraum

2021 2025

Ort / Region

Schweizweit

Involvierte Akteure

Helion Energy (Planung und Installation Photovoltaikanlagen)

Bildquelle: AMAG

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