Zeitraum des Projekts
2016 bis ca. 2032
Nachhaltige, innovative Konzepte sind ein wichtiger Teil des Grossprojekts «uptown Basel», auch was die Mobilität betrifft. Nach dem ersten Ausbauschritt bietet der wachsende Industriecampus Ladestationen für eingemietete Unternehmen und deren Gäste sowie ein arealeigenes Carsharing. Das Angebot wird laufend den Bedürfnissen und neuen Technologien angepasst.
In Arlesheim BL entsteht auf einer Fläche von 70'000 Quadratmetern «uptownBasel», ein Industriecampus mit bis zu 3'000 Arbeitsplätzen. Ausgerichtet auf Technologieunternehmen, Industrieproduktion, Gesundheitswesen und Logistik will das gewaltige Projekt, das mehr als zehn Jahre dauert, ökologische Pionierarbeit leisten. Zum Konzept für die insgesamt neun Büro- und Produktionsgebäude gehören geschlossene Ressourcenkreisläufe und neuartige Gebäudezertifizierungen. Grossflächige PV-Anlagen auf den Gebäudedächern und an den Fassaden produzieren Strom. E-Mobilität wird nicht nur eingeplant, sondern aktiv gefördert.
Fankhauser Arealentwicklungen AG plant und realisiert uptownBasel. Das Team geht davon aus, dass die Mitarbeitenden der zukünftig eingemieteten Firmen mehrheitlich im ländlichen Umfeld wohnen und eher im Privatauto zur Arbeit fahren. Das Areal wird über 1’000 Parkplätze umfassen. «Bei der E-Mobilität setzen wir auf Lösungen, die neue Technologien unterstützen, ausbaubar sind und längerfristig funktionieren», sagt Hans-Jörg Fankhauser, Leiter der Fankhauser Arealentwicklungen AG. In Workshops diskutieren Vertreterinnen und Vertreter der eingemieteten Unternehmen ihre Bedürfnisse mit den Nachhaltigkeitsverantwortlichen des Projekts. «Wir haben beispielsweise Firmen mit eigenen Roadmaps für E-Mobilität. Das hilft uns, den Umfang der benötigten Ladestationen besser abzuschätzen und weitere Services anzudenken», so Fankhauser.
Zum ersten Ausbauschritt von «uptownBasel» gehört das Gebäude «Pioneer», das seit 2021 steht. Es ist für bis zu 700 Arbeitsplätze konzipiert und hat auf dem Dach 1’000 m2 Solarpanels. Anstatt fix zugeteilter Parkplätze pro Unternehmen soll ein Parkleitsystem anzeigen, wo ein Parkplatz frei ist. Die 20 Parkplätze mit Ladestationen (22 kw) sind deshalb in einem speziellen E-Hub zusammengeführt, der täglich bereits zu 80% ausgelastet ist. Das Laden funktioniert mit der eigens für das Areal programmierten App «my uptownBasel». Nach einmaliger Registrierung laden die Mitarbeitenden damit ihre privaten E-Fahrzeuge auf. Die App dient nicht nur der E-Mobilität, sondern vernetzt uptownBasel auch als Community.
Wir machen den Firmen E-Mobilität so einfach wie möglich – dann nutzen sie sie auch eher.
Besucherinnen und Besucher sind oft nur ein bis zwei Stunden auf dem Areal. Für deren E-Autos wurden im Aussenbereich vier Ladestationen mit 64 kW Leistung installiert. Um sie zu laden, braucht es die Areal-App nicht. Die Stationen sind allgemein zugänglich und stehen allen zur Verfügung.
Wer mit dem E-Bike oder E-Scooter zur Arbeit oder zu Besuch kommt, kann sein Fahrzeug in der Nähe des Eingangs zum Gebäude aufladen. Als besonderer Service sind Ladekabel verschiedenster Hersteller vor Ort verfügbar und können für den Ladevorgang ausgeliehen werden.
Aufwendiger als das Installieren von Ladestationen war der Aufbau eines areal-eigenen Mini-E-Carsharings. Viel Koordination war nötig zwischen den Anbietern der Ladestationen, der E-Autos und dem Unternehmen, das die Lösung zur Reservation und Bedienung der Fahrzeuge entwickelte. Heute stehen den eingemieteten Unternehmen zwei Honda E zum Ausleihen zur Verfügung – auch für private Zwecke. Nutzerinnen und Nutzer registrieren sich in der Areal-App, hinterlegen den Führerausweis und reservieren den gewünschten Zeitraum. Das Handy dient als Schlüssel, um die Fahrzeuge zu öffnen und zu bedienen. Das Carsharing laufe problemlos, werde aber noch nicht so stark genutzt wie erhofft. «Wir sind aber nach wie vor davon überzeugt, dass es sich um ein Bedürfnis handelt», sagt Fankhauser.
Die Hondas funktionieren mit bidirektionalen Ladestationen: Die Fahrzeuge könnten als Stromspeicher dienen, wenn die Produktion der eigenen PV-Anlagen den Verbrauch übersteigt. Fünf Ladestationen sind bisher auf dem Gelände installiert, um mit der noch neuen Technologie Erfahrungen zu sammeln.
Für jedes neue Gebäude wird separat angeschaut, welche Ladeinfrastruktur es in welchem Umfang wo braucht. Gebaut wird nach SIA 2060 – Ausbaustufe C1. So können spätere Installationen einfach und bedürfnisgerecht realisiert werden. In zehn Jahren Bauzeit kann sich noch viel verändern. Hans-Jörg Fankhauser hat für die Zukunft eine klare Vision: «Wer mit dem herkömmlichen Auto anreist, zahlt für den Parkplatz. Kommt man zu zweit, zahlt man die Hälfte des Preises. Wer mit dem E-Auto kommt, parkiert gratis. Und wer Strom bringt, wird dafür vergütet.»
2016 bis ca. 2032
Arlesheim BL
Durch privaten Investor. Das Gesamtprojekt hat ein Investitionsvolumen von über 900 Millionen Franken.
Hans-Jörg Fankhauser Leiter Fankhauser Arealentwicklungen und Gesamtplanungen 061 716 88 88 hjf@f-web.ch
Entwicklungsgesellschaft uptownBasel AG Fankhauser Arealentwicklungen AG Etavis/Basel (Elektroplaner) EVTECH (Ladestationen) sun2wheel (Ladestationen für bidirektionales Laden) drivemycar (Carsharing)
– Mit Unternehmen, die Räumlichkeiten (zukünftig) mieten, im Gespräch deren aktuelle und zukünftige Bedürfnisse erarbeiten und darauf Lösungen aufbauen, die für alle funktionieren.
– Für neue Lösungen mit jungen Unternehmen gemeinsam Entwicklungen und Erfahrungen machen, für bewährte Installationen mit erfahrenen Unternehmen zusammenarbeiten.
– Mit den technischen Entwicklungen à jour bleiben.
Bildquellen Titelbild: Der E-Hub des Gebäudes «Pioneer» (Foto: zvg Fankhauser Arealentwicklung AG – Projekt uptownBasel) Bild 1: Sicht aus der Vogelperspektive auf das Gelände von uptownBasel (Foto: zvg Fankhauser Arealentwicklung AG – Projekt uptownBasel) Bild 2: Ladestationen für Zweiräder in Eingangsnähe (Bild: zvg Fankhauser Arealentwicklung AG – Projekt uptownBasel) Bild 3: Eines von zwei Fahrzeugen zum Ausleihen (Foto: zvg Fankhauser Arealentwicklung AG – Projekt uptownBasel)