Brandschutz für Elektrofahrzeuge

E-Fahrzeuge brennen nicht häufiger als Verbrenner. Aber Brandursachen und Brandfolgen können sich unterscheiden. Wer allgemein zugängliche Ladestationen anbietet, sollte darauf vorbereitet sein. Dieses Werkzeug erklärt, welche Massnahmen es gibt, um Brände von E-Autos zu vermeiden, zu erkennen und zu bekämpfen.

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In Tiefgaragen, Parkhäusern oder andernorts: Ladeinfrastruktur anzubieten, ist ein Service, der von Fahrerinnen und Fahrern von E-Autos sehr geschätzt wird. Was gilt es dabei rund um den Brandschutz zu beachten?

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Elektrofahrzeuge brennen nicht häufiger als solche, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden.

  • Wo E-Autos nur parkiert sind, gelten die üblichen Brandvorschriften für Autos.

  • Die häufigste Brandursache sind unsachgemäss installierte Ladeeinrichtungen oder Ladekabel und -stecker, die nicht richtig dimensioniert sind.

  • Gerät ein E-Auto in Brand, kann es zu giftigen Schadstoffemissionen sowie Kontamination von Lösch- und Kühlwasser kommen, das speziell entsorgt werden muss.

So werden Brände effektiv verhindert und bekämpft

Mögliche Massnahmen zum Brandschutz können an verschiedenen Stellen ansetzen: bei der Positionierung, der Installation und dem Betrieb der Ladeinfrastruktur oder bei der Branderkennung und -bekämpfung. Wichtig ist: Geschulte Mitarbeitende erkennen Brände schneller und handeln gezielter.

Diese Massnahmen sind für Parkplätze empfohlen, die sich innerhalb von Gebäuden befinden:

  • Rauchabzug: Die Ladeinfrastruktur sollte sich in der Nähe eines Rauchabzugs- und Lüftungssystems befinden, jedoch abseits von Fluchtwegen.

  • Zugang: Die Ladeplätze sollten für Rettungskräfte gut erreichbar sein.

Diese Massnahmen sind für Parkplätze empfohlen, die sich innerhalb von Gebäuden befinden:

  • Brandmelder: Es wird empfohlen, über jedem Ladeplatz für Elektrofahrzeuge entsprechende Brandmelder zu installieren, die mit dem Brandmeldesystem verbunden sind. Somit können entstehende Brände frühzeitig erkannt und die Interventionskräfte alarmiert werden. Sollte ein Rauchmelder einer vorschriftskonformen Brandmeldeanlage installiert sein, ist es möglich, dass nicht jeder Ladeplatz einen einzelnen Sensor oder einen Melder benötigt, da eine grössere Fläche (ganze Brandabschnitte) bereits überwacht wird. Dies ist im individuellen Fall zu prüfen.

  • Hitzeüberwachung: Ein Thermoportal an der Einfahrt des Parkings erkennt überhitzte Fahrzeuge noch bevor sie einfahren. Das kann Brände durch bereits überhitzte Fahrzeuge minimieren.

  • Löschen: Empfohlen sind Sprinkleranlagen, Feuerlöscher und/oder Strahlrohre.

  • Weitere nachrüstbare Systeme: Zum Beispiel spezielle Decken verhindern, dass sich die brennbaren Rauchgase ungehindert mit Luftsauerstoff mischen. Damit reduzieren und begrenzen sie einen Brand.

Diese Massnahmen sind für offene Parkplätze empfohlen und für solche, die sich innerhalb von Gebäuden befinden:

  • Abschalten: Ladestationen für Elektrofahrzeuge müssen jederzeit manuell ausser Betrieb genommen werden können. Das sollte von einem Ort aus möglich sein, der nicht brandgefährdet ist.

  • Trainings: Mitarbeitende sollten regelmässig geschult und sensibilisiert werden, um Brandgefahren und Brandbekämpfung von Elektrofahrzeugen zu kennen.

  • Feuerwehr: Mitarbeitende sollten sich niemals in Gefahr bringen. Die Feuerwehr verfügt über die benötigte Ausrüstung und Kenntnisse, um solche Brände zu löschen.

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