Ladeplätze rollstuhlgerecht gestalten

Ladestationen sollen auch für Personen mit Rollstuhl verfügbar sein – dies verlangt der Bund. Das Merkblatt zeigt, wie Sie rollstuhlgerechte Ladeplätze richtig dimensionieren, anordnen und ausstatten – sei es an allgemein zugänglichen Orten, am Arbeitsplatz oder am Wohnort.

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Chancengleichheit gilt selbstverständlich auch für Ladeplätze von Steckerfahrzeugen. Nur: Was heisst das genau? Welche Infrastruktur benötigt ein rollstuhlgerechter Ladeplatz, und wie viel Raum? Welche Normen sind einzuhalten, und wie stellen Sie sicher, dass jederzeit ein Platz frei ist?

Diese Fragen sind für Sie relevant, wenn Sie Immobilien verwalten, einen allgemein zugänglichen Ladeort betreiben, Laden am Arbeitsplatz ermöglichen oder Unternehmen beraten. Auch als betroffene Privatperson müssen Sie wissen, was Ihnen zusteht.

Praktische Lösungen, selbst wenn der Platz knapp ist

Das Merkblatt von «Hindernisfreie Architektur – die Fachstelle» beschreibt detailliert, wie Sie rollstuhlgerechte Ladeplätze dimensionieren und ausrüsten, sei es im privaten oder im öffentlichen Bereich. Das Dokument gibt exakte Masse an und verweist auf wichtige Normen.

Ist der Platz zu knapp, um die geforderten Standards einzuhalten? Das Merkblatt bietet auch für solche Fälle Lösungen. Damit sind Sie gerüstet, um ein Konzept für Ihre rollstuhlgerechten Ladeplätze zu erstellen.

Worauf es beim rollstuhlgerechten Ladeplatz ankommt

Rollstuhlgerechte Ladeplätze beanspruchen zusätzlichen Raum: fürs Ein- und Aussteigen, um das Ladegerät zu bedienen und um die Anschlüsse am Fahrzeug zu erreichen. Sehen Sie deshalb genügend grosse Bewegungsflächen vor – 1.40 Meter Breite sind das Minimum für Flächen rund um das Fahrzeug.

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Montieren Sie Kabelhalterungen und Bedienelemente so, dass sie auch im Sitzen gut erreichbar sind. Das entspricht einer Höhe von 0.80 bis 1.10 Meter. Neigen Sie die Elemente um rund 15 Grad zur Vertikalen. Das erleichtert die Bedienung – übrigens auch für Personen, die stehen.

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Sämtliche aufgeführten Systeme lassen sich im Sitzen bedienen. Welches am besten passt, hängt von den jeweiligen Gegebenheiten ab.

  • Ladesäulen sind freistehend, in unterschiedlichen Grössen erhältlich und eignen sich für Ladeplätze im Aussenbereich.

  • Wallboxen lassen sich platzsparend an der Wand montieren. Sie eignen sich für Parkhäuser und individuelle Lösungen.

  • Deckenladegeräte mit Winde oder Schwenkarm benötigen wenig Platz und passen sich an verschiedene Situationen an.

  • Mobile Ladegeräte sind flexibel einsetzbar an mehreren Ladefeldern. Das ist zum Beispiel für Hotel-Ladestationen von Vorteil.

  • Induktives Laden ist interessant für Menschen, die ihre Hände nur eingeschränkt nutzen können, denn es funktioniert ohne Kabel und Stecker. Diese müssen ihre Fahrzeuge dafür jedoch nachrüsten lassen.

Diskriminierungsfrei ist ein Ladeplatz dann, wenn alle Ladeplätze mit dem Rollstuhl nutzbar sind. Bieten Sie nur wenige Ladeplätze an, ist das die beste Lösung. Bei knappem Platz oder Budget gibt es dazu Alternativen. Heben Sie rollstuhlgerechte Ladeplätze als solche hervor oder weisen Sie sie einer speziellen Nutzergruppe zu, zum Beispiel über ein digitales Reservationssystem. So sorgen Sie dafür, dass jederzeit ein rollstuhlgängiger Ladeplatz verfügbar ist.

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